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Im Krebsgang nach Santiago

 

In teils wahren, teils erdachten Geschichten wird das Schicksal eines deutschen Jungen in Schlesien während der Jahre 1945-1958 geschildert. Wie er den Einmarsch der Roten Armee erlebt; wie er das Leben im Lager anfangs als Spiel empfindet und dann als Tragödie erleidet; wie er einen Holzscheit ins Wasser wirft und hofft, mit diesem Sabotageakt den Kriegsausgang zu beeinflussen. Um das Elend seiner Mutter zu lindern, sucht er nachts im Wald nach der Zauberblume, einem blühenden Farn. Seine Einschulung gerät zur Posse: Er spricht kein Wort polnisch, die Lehrerin kein Wort deutsch. Bei einem Fußballlehrgang im Riesengebirge bleibt er weder von Rübezahls Allüren noch von den Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe verschont. Ein Gewissenskonflikt macht ihm zu schaffen: Um einen Studienplatz zu bekommen, müsste er in den parteihörigen Jugendbund eintreten, dabei engagiert er sich in einer verbotenen katholischen Gruppe. Nach 13 Jahren wird der Familie erlaubt, nach Deutschland auszureisen. Die ersten Erfahrungen im "Goldenen Westen" sind nicht alle Gold. "Ich liebe den Krieg." Mit diesen Worten beginnt eine der Geschichten und endet mit dem Aufschrei "Ich-has-se-den-Krieg!" In solchen Spannungsbögen verlaufen auch die Handlungen der anderen Erzählungen.